Das Trio vereint Wurzeln und Lebensstationen, die viel weiter als Europa und Lateinamerika reichen. Das bereichert Ihre Musik und lässt den akustischen Eindruck entstehen, dass da mindestens fünf Leute auf der Bühne stehen.
Sichtbar, hörbar, gefühlsecht ist Ihre Verbindung zu den eigenen Liedern, geschickt Ihre Interpretationen der Klassiker. Die Bühnenpräsenz der Künstlerin erinnert an Cigliola Cinguetti.
Sanfte südländliche Klänge ertönen beim Betreten des Studios. Es wird Spanisch, Englisch, Deutsch und Italienisch gesprochen und viel gelacht. Der Titel des Albums „Questo mondo“ steht sinnbildlich für alle Fragen und Facetten der heutigen Zeit.
Beim Interview: Wir heißen „Pizzico di sole“, weil wir diese Prise Sonne an Menschen weitergeben möchten. Wir möchten Hoffnung schenken für das was kommt.
„Questo mondo“ handelt von unserer aktuellen Welt – und davon, wie Sandra Dell’Anna als Texterin diese Welt erlebt. „Der Song sagt aus, dass man vor allem als Gemeinschaft etwas verändern kann“, erklärt Dell’Anna. Als internationale Band sei „Pizzico di sole“ das beste Beispiel dafür, dass gemeinsam etwas Gutes erreicht werden kann.
Das Ergebnis war eine hervorragend gelungene Balance zwischen den feinfühligen Klavierspiel von Manfred Zmeck, der feinsinnigen Stimme der Sängerin und dem harmonischen Spiel von Matias Collantes an der Akustikgitarre.
Sehr sympathisch moderierte Sandra Dell‘Anna ihre Lieder an, eines schrieb sie auf Englisch: Hello Darling heißt es, eine Liebeserklärung an ihren zukünftigen Mann, mit dem sie, der Not gehorchend, zunächst oft englisch sprach. Denn Sandra Dell’Anna kommt aus dem Salento, Italiens Südspitze, genauer aus der Barockstadt Lecce.
Man verstand die italienischen Lieder sehr gut, auch wenn man der Sprache nicht mächtig war. Denn die Sängerin erläuterte jedes Mal ihre Vorträge, und außerdem legte sie so viel Gefühl in ihren Gesang, dass auch so recht deutlich wurde, was die Texte beinhalteten.
Eine wunderbar zusammengestellte und hervorragend präsentierte Reise durch das Land der Emotionen, die auch jene mitnahm, für die die „Schmetterlinge im Bauch“ eher zum Erfahrungsschatz als zum aktuellen Tages-oder Nachterlebnis gehören.
Passend zum Namen der Band verschwand die warme Abendsonne und erhellte wahrhaftig die Alte Kirche mit ihrer letzten warmen Prise. Italienisch, bunt gemischt, abwechslungsreich – das wollen wir gerne öfters, so das Fazit einiger Zuhörer. In der Tat zogen sich wie ein Faden die Themen Liebe, Sonne, Glück, Sehnsucht und Träume durch das Programm.
Mit Glück und Leichtigkeit beschwingt endete so ein nahezu sommerlicher Abend in Mochenwangen: Beim Verlassen der Alten Kirche konnte mancher Zuhörer die Erinnerung oder die Sehnsucht nach warmen italienischen Nächten kaum verbergen.